So verbreitet ist Bitcoin in der Schweiz (schockierende Studie) 🇨🇭
Die Verbreitung von Bitcoin in der Schweiz ist schockierend. Doch sieh dir die Zahlen selbst an!
89% der Schweizerinnen und Schweizer haben keine Ahnung von Bitcoin. Das geht aus einer Studie der Swiss Payment Monitor (SPM) hervor.
Der SPM, durchgeführt von der ZHAW und der Universität St. Gallen, erhebt zwei Mal pro Jahr das Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung. In seiner jüngsten Ausgabe greift er zum ersten Mal das Thema "Bitcoin" auf. Dabei werden die Bekanntheit, der Besitz, die Nutzung und die Wahrnehmung von Bitcoin näher beleuchtet.
Mit 1'700 befragten Personen im Alter von 18 bis 94 Jahren ist die Online-Studie repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung.
Schauen wir uns die dazugehörigen Ergebnisse an.
Eines jedoch vorweg: Sie sind schockierend!
Bitcoin Bekanntheit in der Schweiz
In Sachen Bekanntheit braucht sich Bitcoin in der Schweiz nicht zu verstecken. 95,5% der Befragten gaben an, den Begriff "Bitcoin" schon einmal gehört zu haben.
Während die absolute Mehrheit Bitcoin kennt, verfügt allerdings nur eine Minderheit über ein fundamentales Verständnis.
Bitcoin Wissen in der Schweiz
Um zu ermitteln, wie es um die Bitcoin-Kenntnisse der Schweizer Bevölkerung steht, stellte der SPM drei Behauptungen auf. Die Befragten konnten dann aus den Antworten "Richtig", "Falsch", und "Ich weiss es nicht" auswählen.
Nun... Wie sahen die Behauptungen aus?
Behauptung 1: "Die Menge an Bitcoins ist beschränkt."
Bitte beachte, dass der Wortlaut nicht von mir stammt. Ich hätte für den Plural das Wort "Bitcoin" anstatt "Bitcoins" verwendet. Ausserdem bin ich der Meinung, dass das Wort "begrenzt" besser gepasst hätte als "beschränkt".
Dennoch glaube ich, dass die Resultate dadurch nicht verfälscht wurden.
34,5% der Befragten stimmten der Aussage zu und lagen richtig. 18,4% lagen falsch. Und 47,1% wussten keine Antwort.
Behauptung 2: "Alle Bitcoin-Transaktionen werden in einem sog. «Distributed Ledger» erfasst, welches öffentlich zugänglich ist."
Nur 18,5% stimmten zu und antworteten korrekt. 10,8% irrten sich, indem sie "Falsch" angekreuzt haben. Und 70,7% hatten keine Antwort auf dieses Statement.
Behauptung 3: "Hinter Bitcoin steht eine staatliche Trägerschaft."
Die Dezentralität war immerhin 51,7% der Befragten bewusst. Nur 3% waren der Meinung, dass ein Staat hinter Bitcoin steht. Und 45,3% waren sich unsicher.
Die Resultate zeigen, dass noch sehr viel Nachholbedarf besteht.
Lediglich 11% der Befragten gaben bei allen drei Behauptungen die korrekte Antwort.
89% der Schweizerinnen und Schweizer waren sich also nicht bewusst, dass es nie mehr als 21 Millionen Bitcoin geben wird, dass Transaktionen in einer verteilten öffentlichen Datenbank erfasst werden und dass Bitcoin dezentral ist und von niemandem kontrolliert wird.
Kurzum: Knapp 9 von 10 Schweizern kennen die Grundlagen von Bitcoin nicht.
Diese Ergebnisse sind schockierend.
Doch es wird noch interessanter. Lass uns tiefer in die Studie eintauchen und die Verbreitung anschauen.
Bitcoin Verbreitung in der Schweiz
Insgesamt gaben 13,7% aller Teilnehmer an, aktuell Bitcoin zu besitzen.
Von diesen 233 Personen halten ungefähr ein Drittel weniger als CHF 200 in Bitcoin. Ein Drittel hält Beträge zwischen CHF 200 und 1'850. Und der letzte Drittel besitzt mehr als CHF 1'850 in Bitcoin. Während der Median bei CHF 600 liegt, liegt der Durchschnitt bei knapp CHF 21'500. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass ein paar wenige sehr viele Bitcoin halten. Einer gab an, Bitcoin im Wert von CHF 1,2 Millionen zu besitzen.
Die durchschnittliche Zahl von CHF 21'500 finde ich persönlich sehr spannend.
Wenn man sie auf die gesamte erwachsene Bevölkerung in der Schweiz hochrechnet, erhält man einen investierten Gesamtbetrag von etwa CHF 19,8 Milliarden. Da im Mai dieses Jahres, als die Befragung durchgeführt wurde, der Bitcoin-Preis bei CHF 60'000 stand, kann man annehmen, dass sich etwa 330'000 Bitcoin in der gesamten Schweizer Bevölkerung befinden.
In einem anderen Beitrag ging ich von 223'000 Bitcoin für die Schweizer Bevölkerung aus. Da habe ich ein Gedankenexperiment gemacht und angenommen, dass in einer Fantasie-Welt die Verteilung der 21 Millionen Bitcoin der Vermögensverteilung der realen Welt entspricht.
Es scheint also so, als wäre die Schweiz in Sachen Bitcoin auf einem guten Weg.
Interessant ist jedoch, dass laut der SPM-Studie vor allem Männer Bitcoin besitzen. Meist sind die Personen zwischen 30-44 Jahre alt und verfügen über ein höheres Haushaltseinkommen sowie eine höhere Bildung.
Etwas hat mich allerdings besonders verwundet: Bitcoin-Besitzer sollen überdurchschnittlich oft Befürworter der Bargeldabschaffung sein.
Hört sich paradox an, nicht wahr?
Schliesslich könnte man annehmen, dass sowohl Bargeld- als auch Bitcoin-Befürworter grossen Wert auf Anonymität im Zahlungsverkehr legen. Oder doch nicht?
Die Frage "Warum halten Schweizerinnen und Schweizer Bitcoin?" gibt Auskunft auf diese eher widersprüchliche Aussage.
Warum halten Schweizerinnen und Schweizer Bitcoin?
Zwei Gründe kristallisieren sich hier besonders heraus: 62,7% der Befragten sehen Bitcoin als Investment. Und 19,7% gaben an, dass sie sich generell für neue Technologien interessieren.
Lediglich 3% nannten Anonymität oder fehlendes Vertrauen in Banken, Regierung oder den Schweizer Franken als Grund dafür, weshalb sie Bitcoin halten.
Ebenfalls spannend finde ich in dem Zusammenhang die Verwendung als Zahlungsmittel. 76,8% der Besitzer gab an, dass sie noch nie mit Bitcoin bezahlt oder ihn an andere Personen versendet haben. Kein einziger Befragter nutzt Bitcoin einmal pro Woche oder öfter. Und immerhin 4,3% wählten die Option "ein paar Mal pro Monat".
Wir halten fest: Wenige Schweizer besitzen Bitcoin. Noch weniger haben ein vertieftes Wissen. Und noch weniger nutzen ihn.
Bleibt nur noch eine Frage offen:
Was hält Schweizer davon ab, in Bitcoin zu investieren?
Laut der Studie haben mehr als drei Viertel (77,7%) aller Befragten noch nie Bitcoin besessen. Davon gaben 32,2% an, die Technologie nicht zu verstehen oder nicht genug darüber zu wissen. Weitere 17,4% sind der Meinung, dass die anderen Zahlungsmethoden all ihre Bedürfnisse abdecken. Sie sehen gar keine Notwendigkeit für Bitcoin.
Weitere häufig genannte Gründe sind die Volatilität (13,3%), und das Misstrauen gegenüber einer Währung, die nicht durch den Staat abgesichert ist (12,2%). Zudem glauben 6% der Nicht-Besitzer, dass das Bitcoin-System zusammenbrechen wird.
Da es aber auch einige gibt, die sich sicher sind, dass das System überleben wird, schätzen Schweizer die Überlebenswahrscheinlichkeit von Bitcoin durchschnittlich auf 50%.
Ich bin einer, der die Überlebenswahrscheinlichkeit als sehr sehr hoch einschätzt.
Warum ich dieser Meinung bin? Weil ich mehrere Stunden in mein Bitcoin-Studium investiert habe.
Falls du noch am Anfang stehst und die Bitcoin-Welt ebenfalls entdecken möchtest, lohnt es sich diesen Beitrag anzuschauen. Dort beantworte ich die Frage "Was ist Bitcoin?" auf 6 unterschiedliche Arten – einfach und verständlich.
Und falls du dich schon besser mit Bitcoin auskennst, klicke auf diesen Beitrag. Dort zeige ich dir, warum Bitcoin und die Schweiz die perfekte Kombination für Freiheit und Unabhängigkeit ist.
Geniess die BitcoinReise und bis zum nächsten Mal.