Bitcoin aus psychologischer Sicht

Bitcoin hinterfragt unser Verständnis von Geld. Ein derart drastischer Gegenentwurf, dass wir uns damit auseinandersetzen müssen, was Geld für uns bedeutet.

Bitcoin aus psychologischer Sicht
Welches Geld wir nutzen, bestimmt die Art wie wir leben.

Auch wenn es uns oft nicht bewusst ist: Unser Geldsystem setzt Anreize, die sich direkt in unser alltägliches Verhalten übertragen. Beispielsweise ist in unserem aktuellen Geldsystem ein gewisser Grad an Inflation gewollt. Die meisten Zentralbanken haben zum Ziel, dass das allgemeine Preisniveau um 2% pro Jahr steigt.

Diese inflationäre Geldpolitik hat zur Folge, dass Geld schneller ausgegeben wird. Für die meisten Menschen bedeutet das: Konsum. Das Geld auf dem Konto anzusparen, ist spieltheoretisch die schlechteste Entscheidung. Denn der Schweizer Franken oder der Euro wird immer weniger wert. Was machst du also, wenn du weisst, dass dein Geld in Zukunft weniger wert ist? Du gibst es direkt aus oder legst es in verschiedene Finanzprodukte an. Dieser Anreiz ist gewollt und notwendig in unserem Geldsystem. Deine Arbeitsleistung – in Form von Geld auf dem Konto – wird kontinuierlich entwertet und der Konsum hingegen angeregt.

Der Gegenentwurf, den Bitcoin auf psychologischer Ebene bereitstellt, ist dramatisch. Ein grundsätzlich anderes Anreizsystem entsteht durch eine Geldpolitik, die auf einer Disinflation der Geldmenge beruht.

Disinflation sollte nicht mit Deflation verwechselt werden. Die Geldmengeninflation von Bitcoin ist durch die Halvings rückläufig und wird letztendlich auf 0% fallen. Sie wird jedoch niemals negativ sein. Nun ja... Ausser es verlieren weiterhin so viele Menschen wie bisher Zugang zu ihren Wallets.

Die Geldpolitik von Bitcoin ist programmiert und kann nur mit Zustimmung durch den Grossteil des Netzwerks geändert werden. Während heute noch 6,25 Bitcoin alle 10 Minuten dazukommen, werden im Jahr 2030 voraussichtlich nur noch 1.5625 Bitcoin alle 10 Minuten dazukommen.

Durch diese geänderten Anreize verhalten sich die Menschen anders im Umgang mit Bitcoin, als im Umgang mit Fiatgeld. Welche Auswirkungen Bitcoin sonst noch auf unser Verhalten haben kann, lernst du heute bei deiner BitcoinReise.

Welche Konzepte müssen wir bei Bitcoin überdenken?

Bitcoin könnte eine Chance sein, das Hamsterrad zu verlassen. Und damit meinen wir nicht, dass du reich wirst, dir einen Privatjet kaufen kannst und dir in Las Vegas jeden Abend einen teuren Whisky gönnst. Nein...

Lass es uns erklären:

Das Hamsterrad unseres Lebens dreht sich, weil unsere Arbeitsleistung uns nicht erhalten bleibt. Wir werden dazu angeregt, unser Geld mit beiden Händen auszugeben und uns zu verschulden. Beides macht Sinn in einer Welt, in der der Wert von Geld stetig abnimmt.

Es führt aber auch dazu, dass die meisten Menschen kaum selbst über ihr Leben bestimmen können. Dauerhaft entwertete Arbeitsleistung führt zu einem konstanten Zwang zur Erbringung von Arbeitsleistung. Gleichzeitig sind psychologische Erkrankungen, die mit Stress und zu hoher Arbeitsbelastung verknüpft sind, in unserer Gesellschaft konstant auf dem Vormarsch.

Hoffnung

Immer mehr Menschen stellen fest, dass unser System zunehmend bröckelt: Klimakrise, Inflation auf Rekordhöhe und Krieg in Europa. All das sind Themen, über die in den Medien täglich berichtet werden und den wahrgenommenen Stress in der Bevölkerung noch verstärken.

Auf diese Stressfaktoren reagieren Menschen unterschiedlich. Die üblichen drei Reaktionen darauf sind: Fight, Flight und Freeze Kampf, Flucht und Erstarrung. Wir wollen uns die Flucht genauer anschauen. Was passiert, wenn Personen vor dem Stress flüchten wollen, der durch das System verursacht wurde? Sie suchen nach einem neuen System.

Hier kommt nun Bitcoin ins Spiel. Dank dem pseudonymen Erfinder, Satoshi Nakamoto, hat Bitcoin etwas Mystisches an sich. Dank der Blockchain Technologie etwas Neuartiges und Modernes. Dank der Begrenzung auf 21'000'000 und der festen Ausgabemenge verspricht es einen Wert. Und dank der Dezentralität und der Zensurresistenz sichert sich Bitcoin seine Unabhängigkeit.

Bitcoins Eigenschaften geben damit neue Hoffnung für genau die Personen, die ein neues System suchen und aus dem Aktuellen flüchten. Hoffnung, wieder selbst über sein Leben bestimmen zu können.

Überkonsum reduzieren

Zudem ist Bitcoin auch Geldpolitisch ein kompletter Gegenentwurf, sodass sich Sparen wieder lohnt. In einer Welt, in der Bitcoin das dominante Geldsystem wäre, würde einmal erbrachte Arbeitsleistung durch Bitcoins disinflationäre Natur ihren Wert erhalten oder gar steigern. Das würde dazu führen, dass wir Menschen unser Geld weniger sinnlos ausgeben und wir nur noch Dinge kaufen, die für uns wirklich wichtig sind. Anstatt den Privatjet nach Las Vegas, wäre es der Camping Trip mit unserer Familie. Anstatt den teuren Whisky, wäre es das regionale Bier mit unseren Freunden.

Überkonsum könnte so drastisch reduziert werden. Ein Aspekt, der in Umweltdiskussionen rund um Bitcoin oft vernachlässigt wird. In einer Bitcoin Welt ändert sich der Fokus automatisch von 'Schnell und Neu' zu 'Bestmöglich und Nachhaltig'. Vielleicht wäre das der Schritt, den es zum Erhalt unserer Welt braucht.

Fazit

Vielen Menschen auf der Welt gibt Bitcoin Hoffnung. Während die Bevölkerung in Entwicklungsländer hauptsächlich von der Zensurresistenz und der digitalen Form profitiert, schöpfen Personen aus entwickelten Ländern neue Hoffnung aus der disinflationären Natur und der Reduktion des Überkonsums.

Bitcoiner sind davon überzeugt, dass Bitcoin für eine grundlegend gerechtere Gesellschaft sorgen würde. Der Grund dafür liegt in der Veränderung der Anreizsysteme. Diese sind per se ein psychologisches Phänomen. Es wäre nur fair, den Menschen ein Geldsystem zu ermöglichen, in dem ihre Arbeitsleistung erhalten bliebe.

Dabei würde sich unser gesamter Umgang mit Geld ändern. Vielleicht würden wir dann auch verantwortungsvollere Zukunftsentscheidungen treffen, da Geld nicht ent-, sondern aufwertet.

Ob das nur Wunschdenken ist oder tatsächlich so eintreffen würde? Keine Ahnung. Wir wissen nur, dass man Bitcoin und die dahinterstehende Geldpolitik nicht an den Kriterien unseres aktuellen Geldsystems messen kann. Die mentale Flexibilität, die es für ein Umdenken benötigt, haben viele Bitcoiner den Ökonomen voraus.

Traditionelle Ökonomen und Investoren sind häufig wenig überzeugt von Bitcoin. Das liegt vor allem daran, dass Bitcoin keinen ‚Cashflow‘ ermöglicht. Bitcoin zahlt – ähnlich zu Gold – keine Miete oder Dividende, noch kann man unternehmerische Kennzahlen an seinen Erfolg koppeln. Stetiger Cashflow und unbedingtes Wachstum sind allerdings Dinge, die durch Inflation erst ermöglicht wurden. Vor allem sorgt dieses Konzept dazu, dass Stillstand Rückschritt bedeutet, wenn man am steigenden Preisniveau nicht proportional teilnehmen kann. Das System bereichert so Wenige auf Kosten Vieler.

Auch wenn es in den Medien oftmals anders dargestellt wird – Bitcoin ist im Grunde kein Finanzinstrument, sondern sowohl Absicherung und Wertspeicher als auch ein Investment in ein neu gedachtes Geldsystem, das inklusive Chance für alle bietet und unser kollektives Verhalten von Grund auf zum Besseren ändern könnte. An den Standards des aktuellen Systems ist dies jedoch schwer zu messen und nicht wirklich greifbar.

Bitcoin hat es dennoch bereits geschafft, dass viele Menschen neue Hoffnung schöpfen können. Zusätzlich denken dank Bitcoin viele Menschen langfristiger und nachhaltiger. Unserer Meinung nach ist das eine äusserst positive Entwicklung.

Geniess die BitcoinReise und bis zum nächsten Mal.