Bitcoin Power Law (Deutsch: Potenzgesetz) – $1.000.000 im Jahr 20XX?

Das Bitcoin Power Law (Deutsch: Potenzgesetz) bildet den Bitcoin-Preis mit erstaunlicher Genauigkeit ab. Kann es auch den zukünftig Preis vorhersagen?

Bitcoin Power Law (Deutsch: Potenzgesetz) – $1.000.000 im Jahr 20XX?

Das Bitcoin Power Law (auf Deutsch: Potenzgesetz) ist aktuell das beste Modell, um den Preis von Bitcoin abzubilden bzw. vorherzusagen. Nicht nur macht es das mit einer erstaunlichen Genauigkeit – es ist ein Gesetz, dass man überall findet: in der Wirtschaft, in sozialen Entwicklungen und sogar in der Natur.

Doch wie funktioniert es? Und kann es den Bitcoin-Preis wirklich vorhersagen?

Was ist das Bitcoin Power Law?

Das Bitcoin Power Law ist ein Modell, um den Bitcoin-Preis darzustellen und vorherzusagen. Um zu verstehen, wie es funktioniert, muss man zuerst verstehen, was Potenzgesetze sind.

Achtung: Es folgt ein bisschen Mathematik. Ich verspreche aber, dass ich sie auf ein Minimum reduziere und so einfach wie möglich halte.

Power Law – ein universelles Gesetz

Ein Potenzgesetz ist nichts anderes als eine Sammlung von Formeln, die eine Kurve beschreiben. Sie werden grundsätzlich so abgebildet:

y = a * xb

Wobei "y" das Ergebnis, respektive die Position auf der Kurve darstellt, "a" die Startposition, "x" der variable Wert, und "b" die Potenz, bzw. Hochzahl. Wie hoch die Potenz ist, wird vorher definiert. Lass uns zum Verständnis ein einfaches Beispiel aus der Geometrie machen. Und zwar mit der Berechnung des Flächeninhalts eines Quadrats:

Flächeninhalt = Seitenlänge * Seitenlänge = Seitenlänge2

In diesem Beispiel ist "y" der Flächeninhalt, "a" die Zahl 1, "x" die Seitenlänge, und "b" die Zahl 2.

Es ist ein Potenzgesetz, weil die Fläche immer mit der zweiten Potenz der Seitenlänge wächst. Ist die Seitenlänge 2 Meter, beträgt die Fläche 4 Quadratmeter (22 = 4). Wird die Seitenlänge auf 4 Meter verdoppelt, wird die Fläche viermal so gross, sprich 16 Quadratmeter (42 = 16).

Quadratische Funktion

Neben der Fläche gibt es weitere Potenzgesetze. Das berühmteste ist wohl von Albert Einstein:

E = mc2

In ähnlicher Weise lassen sich die Bevölkerungsentwicklung in Städten, das Wachstum von Nägeln und Hörnern, der Zusammenhang zwischen der Körpermasse eines Tieres und seiner Stoffwechselrate, die Ausbreitung von Bakterien und vieles, vieles mehr beschreiben.

Das Potenzgesetz wirkt bei jedem selbstverstärkenden System.

Eine Stadt wird attraktiver, je mehr Leute in ihr Leben. Ein YouTube-Video wird öfter angezeigt, je mehr Aufrufe es hat. Und ein Stern wächst schneller, je grösser seine Masse und damit seine Anziehungskraft ist.

Natürlich haben all diese Beispiele ihre Grenzen. Aber ich glaube du verstehst, worauf ich hinaus möchte.

Das Power Law ist ein universelles Gesetz und trifft auf das Wachstum von jedem Netzwerk zu. Laut dem Astrophysiker Giovanni Santostasi auch auf das Bitcoin-Netzwerk.

Bitcoin Power Law – die Geheimformel

Schliesslich hat Bitcoin ebenfalls einen selbstverstärkenden Effekt und ist dank seines Proof-of-Work-Algorithmus mit der physischen Welt verankert.

Angefangen hat das Bitcoin-Netzwerk mit einem Nutzer, Satoshi Nakamoto. Er war der erste, der Bitcoin einen Wert gab. Je mehr Nutzer hinzukamen, desto mehr stieg die Nachfrage und damit der Preis. Der höhere Preis wiederum sorgte dafür, dass mehr Miner dem Netzwerk beitraten. Und mehr Miner bedeuteten eine höhere Hashrate und Sicherheit. Letztlich führte eine höhere Sicherheit dazu, dass mehr Nutzer hinzukamen und der Preis weiter anstieg.

Selbstverstärkende Effekt Bitcoin

Dieser Kreislauf wiederholt sich ununterbrochen. Und er kann in einer Formel ausgedrückt werden. Einer Formel, die auf dem Potenzgesetz beruht und folgendermassen aussieht:

P = 1.0117e-17 * (Tage seit dem Genesis Block)5.82

Das Ergebnis der Formel soll den fairen Preis von Bitcoin zu einem angegebenen Zeitpunkt darstellen.

Daraus ergibt sich nachstehendes Diagramm:

Die gelbe Linie ist der Bitcoin-Preis, die grüne Linie der erwartete Preis nach dem Power Law, und die rote und violette Linie stellen die Ober- bzw. Untergrenze dar. Wie du sehen kannst, bildete das Modell den Preis in der Vergangenheit erstaunlich genau ab. Wobei das logisch ist, da das Modell auf den vergangenen Preisdaten beruht.

Die Frage stellt sich nun: Gilt das Bitcoin Power Law ebenfalls für die Zukunft? Welchen Kurs können wir bis Ende nächsten Jahres erwarten? Und wann wird Bitcoin $1.000.000 erreichen?

Bitcoin Kurs Prognose: Wann $1.000.000?

Nach dem Potenzgesetz wird sich der Bitcoin-Preis bis zum 31. Dezember 2025 irgendwo zwischen $50.000 und $512.000 einpendeln. Der erwartete Preis liegt dabei bei $142.000.

Im darauffolgenden Jahr soll Bitcoin bereits bei knapp $200.000 stehen, während die Bandbreite von $70.000 - $680.000 reichen wird.

Im Jahr 2028 könnte dann Bitcoin das erste Mal die $1.000.000-Marke durchbrechen – zumindest wenn man vom optimistischen Fall ausgeht. Im realistischen Szenario wird diese Marke 2032 durchbrochen. Und im pessimistischen erst im Jahr 2037.

Du merkst schon: Das Modell ist bei seiner Preis-Vorhersage nicht so genau, wie am Anfang angenommen.

Und das ist auch eine Kritik.

Bitcoin Power Law – Kritik

Das Potenzgesetz kann den Preis nicht akkurat prognostizieren und lässt sich fast nicht als falsch herausstellen.

In acht Jahren wird die Preisspanne bei $355.000 bis $2.740.000 liegen. Mit anderen Worten: Selbst wenn der Preis von seinem Höchstpunkt in einem Tag um knapp 90% einbricht, befindet er sich noch immer in der Range.

Das Modell wäre in einem solchen Fall also noch nicht widerlegt.

Im März 2020 fiel der Preis aufgrund des Corona-Crashs sogar für ein paar Stunden unter die Untergrenze. Laut Giovanni Santostasi müsse der Kurs jedoch "für einen längeren Zeitraum" ausserhalb der Preisspanne liegen, damit sich das Gesetz als ungültig erweist.

Gegner des Power Laws sind sich sicher, dass es zu einem solchen Zeitraum kommen wird.

Denn das Modell kann das makroökonomische Umfeld nicht berücksichtigen. Es ist unklar, was mit dem Preis passiert, falls ein globaler Krieg ausbricht. Und es ist unklar, was passiert, falls die USA zahlungsunfähig wird.

Genauso wie es in der Natur Ausnahmen vom Potenzgesetz gibt, stösst das Potenzgesetz auch bei Bitcoin an seine Grenzen.

Meine persönliche Meinung

Meines Erachtens sollte man das Power Law Modell mit Vorsicht geniessen. Ein Preis von $1.000.000 in acht Jahren hört sich erstmals nach einem Traum an.

Doch letztlich ist es nur ein Modell, das auf vergangene Preisdaten setzt.

Nur weil Bitcoin in der Vergangenheit um X gestiegen ist, wird er in Zukunft nicht um Y steigen. Wie wir wissen, sind vergangene Preisanstiege kein guter Indikator für zukünftige Erträge.

Auf gleiche Weise wissen wir aber, dass Zentralbanken dieser Welt nicht aufhören können, neues Geld zu drucken. Und was geschieht wohl mit dem Preis, wenn eine unbegrenzte Geldmenge auf ein begrenztes Gut trifft?

Langfristiger Bitcoin-Preis = ∞ / 21 Mio.

Nun... Diese Mathe-Aufgabe überlasse ich dir. Ein bisschen Gehirntraining hat ja noch keinem geschadet. 😉