Bitcoin und seine Mythen – BitcoinReise schafft Fakten
Bitcoin polarisiert. Viele Leute haben unterschiedliche Meinungen zu Bitcoin. Heute sehen wir uns deshalb die 3 grössten Bitcoin Mythen an.
Eine kurze Internetrecherche über Bitcoin wird dich zum Staunen bringen. Neben unzähligen Werbeangeboten einiger Bitcoin Börsen, aktuellen reisserischen Artikeln zum momentanen Preis von Bitcoin und einigen Erklärungsversuchen der Technologie findest du auch die allgegenwärtigen Mythen, die das Bitcoin Netzwerk umgeben.
Wie könnte es auch anders sein? Bitcoin deckt viele Themenbereiche ab und ist interdisziplinär. Deshalb gibt es auch verschiedenste Meinungen zu unterschiedlichen Aspekten rund um Bitcoin.
Meist halten sich Mythen jedoch nur so lange, bis das Gegenteil bewiesen wird.
"Wenn China Bitcoin verbietet, stirbt das Netzwerk!"
Eine Aussage, die man vor zwei Jahren oft gehört hat. Dieser Mythos stützte sich auf die Tatsache, dass bis ins Jahr 2021 mehr als 50% der globalen Hashrate (kollektive Rechenleistung im Bitcoin Netzwerk) in China angesiedelt war. Stark vereinfacht bedeutet das, dass China eigentlich für die Sicherung des Bitcoin Netzwerks zuständig war. Über Jahre behaupteten Kritiker, dass ein Verbot von Bitcoin in China den Zusammenbruch des Netzwerks zur Folge haben würde.
Im Jahr 2021 war es dann so weit: China sprach ein striktes Verbot für das Mining und den Handel mit Kryptowährungen aus. Und was geschah? Die Miner schalteten tatsächlich ihr Equipment ab.
Doch das Netzwerk tat, wofür es geschaffen worden war. Es passte sich an. Durch das Difficulty Adjustment (die Anpassung der Schwierigkeit des Mining Vorgangs) wurden weiterhin profitabel Blöcke von den verbliebenen Minern produziert. Die Miner aus China bauten einfach ihre Operationen in anderen Ländern wieder auf.
Heute ist die Hashrate so hoch wie nie zuvor. Das Bitcoin Netzwerk hat bewiesen, dass es wahrhaftig dezentral und resilient ist. Es ist seit dem Verbot sogar noch dezentraler und sicherer geworden. Seit diesem Ereignis ist dieser Mythos begraben.
Heute schauen wir uns weitere Mythen an, die sich hartnäckig bei Medien und Kritikern halten. Was ist dran an den Mythen: Bitcoin ist Energieverschwendung, Bitcoin wird nur von Kriminellen genutzt und Bitcoin ist eine Spekulationsblase?
Die 3 grössten Bitcoin Mythen
Bitcoin ist Energieverschwendung
Wird von Energieverschwendung gesprochen, meinen Kritiker meist den hohen Stromverbrauch des Netzwerks. Dieser Stromverbrauch wird benötigt, um das Bitcoin Netzwerk zu sichern.
Wir haben dem Thema Mining und Energiebedarf bereits einen ganzen Artikel gewidmet. Schau ihn dir an, um die Zusammenhänge tiefgreifend zu verstehen.
Hier die Fakten zu diesem Thema:
- Das Netzwerk verbraucht mit ca. 125 TWh pro Jahr so viel Strom wie ein Land
- Der Strom kommt etwa zu 60% aus erneuerbaren Energien
- Goldproduktion benötigt etwa gleich viel Strom
- Alle Klimaanlagen der Welt benötigen etwa 20x mehr Strom als Bitcoin
Kritiker und Medien beachten oft nicht, dass ein hoher Stromverbrauch nicht gleich zu CO2-Emissionen führt. Es kommt auch auf den Energiemix drauf an. Hier fördert Bitcoin durch den günstig verfügbaren Strom erneuerbare Energien. Der Energiemix ist bei Bitcoin oft besser als in anderen Industrien und Länder.
Bitcoin ist für dich unnötig? Klar sollte man dann deiner Meinung nach überhaupt keine Energie für Bitcoin aufwenden. Allerdings ist das deine subjektive Sichtweise. Wenn du dich nicht für Bitcoin interessierst und das Netzwerk nicht nutzt, macht es aus deiner Sicht auch keinen Sinn Energie für die Sicherung des Netzwerks zu nutzen.
Auf der anderen Seite gibt es mittlerweile schätzungsweise 100 Millionen Bitcoin-Nutzer. Sie speichern ihr Vermögen in Bitcoin und wollen sich vor willkürlicher Geldpolitik schützen. Denk an Menschen ohne Bankzugang (24% der Bevölkerung) oder Länder mit einer hochinflationären Währung (Venezuela, Argentinien...). Genau hier kann Bitcoin die einzige Möglichkeit sein, sich von einem Staat zu befreien.
Ob das den Stromverbrauch gerechtfertigt?
Naja, das ist eine ethische Frage und muss jeder für sich selbst beantworten. Wir von BitcoinReise sind uns aber einig: Ein Geldsystem, das unabhängig vom Staat benutzt werden kann, ist der Stromverbrauch auf jeden Fall wert.
Für uns ist die Aussage "Bitcoin ist Energieverschwendung" deshalb nicht wahr.
Bitcoin wird nur von Kriminellen genutzt
Ob Drogenhandel im Internet, Geldwäsche und Terrorfinanzierung. Hinter all dem vermuten Medien oftmals Bitcoin als Finanzierungsgrundlage. Ob das die Wahrheit ist?
Bitcoin ist nicht anonym, sondern pseudonym. Das bedeutet, dass jede jemals getätigte Bitcoin Transaktion öffentlich einsehbar ist. Für jeden. Zu jeder Zeit.
Weiss also dein Nachbar, welche Transaktionen du gestern getätigt hast? Nicht ganz. Er kann lediglich Bitcoin-Adressen auf der Blockchain sehen. Die Bitcoin-Adresse kann nicht direkt mit deinem Namen in Verbindung gebracht werden.
Wenn du dich zum Beispiel auf einer Kryptobörse anmeldest, um kriminell erworbene Coins zu verkaufen, hat aber eine Ermittlungsbehörde ein leichtes Spiel. Die Behörde kann die Transaktionshistorie einsehen, die Transaktion auf der Blockchain nachverfolgen und die Kundendaten von der Kryptobörse einfordern.
Versteh uns nicht falsch. Es gibt Möglichkeiten Bitcoin auch anonym zu nutzen. Nur ist die Chance sehr hoch, dass Kriminelle durch Unwissen oder Unachtsamkeit einen Fussabdruck auf der Blockchain hinterlassen. Da ist Bargeld noch immer anonymer und wahrscheinlich das sinnvollere Medium zur Finanzierung illegaler Aktivitäten.
Chainalysis schätzte den kriminellen Anteil am gesamten Krypto-Transaktionsvolumen für 2020 bei unter einem Prozent. Eine Studie der US-Eliteuni MIT kam hingegen zum Schluss, dass drei Prozent der Transaktionen mit kriminellen Aktivitäten zu tun haben. Wie dem auch sei. Die Anteile sind damit nicht grösser als in traditionellen Märkten. Übrigens: kriminelle Aktivitäten gab es auch schon vor der Entstehung von Bitcoin im Jahre 2009. 😉
Bitcoin kann also von Kriminellen genutzt werden. Jedoch ist das nicht die beste Idee und schon gar nicht der grösste Verwendungszweck. Dass Bitcoin nur von Kriminellen genutzt wird, ist faktisch also falsch.
Bitcoin ist eine Spekulationsblase
Stell dir vor, du hättest Bitcoin im April 2013 für 250$ gekauft, um dann nur einen Monat später einen Crash auf 50$ mitzuerleben. Du stellst also fest, dass Bitcoin im April eine Spekulationsblase war. Im November des gleichen Jahres steigt Bitcoin auf über 1000$. Eine erneute Spekulationsblase? Sah zu dem Zeitpunkt wieder so aus. Doch wo stehen wir heute?
Diese Achterbahnfahrt machen Bitcoin Investoren seit vielen Jahren mit. Die Volatilität (Kursschwankung) von Bitcoin ist hoch. Man kann aber davon ausgehen, dass sich die Volatilität in Zukunft verringert, wenn Bitcoin an Adaption zunimmt. Denn mehr Nutzer und Marktteilnehmer werden mehr Liquidität in den Markt bringen.
Bitcoiner werden dir sagen, dass 1 Bitcoin immer 1 Bitcoin bleibt. Damit ist gemeint, dass 1 Bitcoin immer einer von 21 Millionen sein wird. Das stimmt. Trotzdem kommt man in unserer heutigen Welt nicht umhin, den Preis seiner Bitcoin Bestände in seine jeweilige Währung umzurechnen.
In einem kurzen Zeiträumen gibt es objektiv betrachtet immer mal wieder Spekulationsblasen. So zum Beispiel in den Jahren 2013, 2017 und 2021. Verlängert man jedoch seinen Zeithorizont und versteht Bitcoin gesamthaft, achtet man nicht mehr auf kurzfristige Preisschwankungen und schreibt Bitcoin einen enorm hohen Wert zu.
Eine Spekulationsblase wird definiert als Vermögensgegenstände, dessen Preis über ihrem eigentlichen Wert liegen. Die Frage ist also, welchen Wert schreibst du Bitcoin zu?
Für uns hat Bitcoin einen sehr hoher Wert und wir glauben in die langfristige Entwicklung der Technologie. Deshalb sind wir der Auffassung, dass Bitcoin keine Spekulationsblase ist.
Achtung: Das ist keine Anlageberatung! Wir sind lediglich irgendwelche Leute aus dem Internet, die ihre Ansichten teilen.
Fazit
Alles was kontrovers diskutiert wird, hat auch seine Mythen. Die 3 Mythen über Bitcoin, die wir euch heute vorgestellt haben, sind nur die Spitze des Eisberges. Bitcoin ist interdisziplinär und hinterfragt das aktuelle Geldsystem. Ein Geldsystem, das in den letzten Jahren nie wirklich hinterfragt wurde. Es ist selbstverständlich, dass es Befürworter und Gegner gibt. Genau deshalb ist es wichtig, dass sachliche Diskussionen entstehen.
Wir geben zu, die Bitcoin Community erscheint nach aussen manchmal sehr abweisend und toxisch. Jemand, der allerdings echtes Interesse zeigt und Neugierig ist, wird nie abgewiesen. Meinungsverschiedenheiten sind normal. Wir bitten deshalb sowohl die Community als auch die Kritiker um einen konstruktiven Austausch. Nur dadurch können wir die Welt zu einem besseren Ort machen. 🧡
Kennst du weitere Mythen oder Kritiker über Bitcoin? Schreib uns eine Nachricht auf Twitter oder einen Kommentar auf YouTube. Wir behandeln dein Thema in einem unserer nächsten Beiträge!
Geniess die BitcoinReise und bis zum nächsten Mal.