Bitcoin sicher aufbewahren: Das musst du wissen!
Bitcoin sicher aufzubewahren, ist für viele neue Bitcoiner eine der grössten Herausforderungen. Ob Software-Wallet, Mobile-Wallet, Hardware-Wallet oder die Lagerung auf dem Börsenkonto – in unserem Artikel erfährst du alles, was für dich wichtig ist.
Wenn du das hier liest, bist du mit grösster Wahrscheinlichkeit Besitzer eines Bankkontos. Ein Bankkonto ist in unserer Gesellschaft von immenser Wichtigkeit. Du kannst damit Geld empfangen, aufbewahren oder Überweisungen an andere Personen oder Unternehmen tätigen. Kurz gesagt: Ein Bankkonto ermöglicht erst die Teilhabe am wirtschaftlichen Leben.
Was, wenn ich dir sage, dass Bitcoin all das auch kann? Bei Bitcoin nennt sich diese Funktion Wallet. Mit einem wahnsinnig grossen Vorteil: Die Wallet gehört dir. Niemand kann die Wallet sperren, einfrieren, ungefragt Wert entnehmen oder ähnliches. All das ist bei einem Bankkonto nicht nur theoretisch möglich – es passiert andauernd und weltweit. So hat beispielsweise Kanada im Februar dieses Jahres Bankkonten von Demonstranten eingefroren. Die Bank stellt also einen Mittelsmann dar, der in deine Transaktionen oder deinen Bestand eingreifen kann. Meist auf Anweisung eines Staates.
Genau das ist bei Bitcoin mit einer Wallet nicht möglich. Mit einer eigenen Wallet bewahrst du deine Bitcoins (bzw. die Schlüssel zu deinen Coins) sicher auf. Bitcoin verlässt hierbei niemals die Blockchain, sondern „wandert“ sozusagen in deine Wallet. In deiner Wallet wird also im Grunde die Information gespeichert, dass du auf diese Coins zugreifen kannst. Erst mit deiner eigenen Wallet werden deine erworbenen Satoshis zu deinen Coins. Weshalb das so ist, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Welche Arten von Wallet gibt es?
Generell wird bei der Aufbewahrung von Bitcoin zwischen 2 grundlegenden Lösungen unterschieden:
Custodial Wallets
Vorab sei direkt gesagt, dass dies die Art von Wallet ist, die du zur langfristigen Aufbewahrung unbedingt vermeiden solltest. Im Grunde handelt es sich gar nicht um eine echte Wallet, sondern um ein Konto: Meist bei einer Krypto-Börse. Viele Anfänger im Bitcoin-Bereich lassen ihre wertvollen Satoshis nach dem Kauf bei unregulierten Anbietern liegen. Die Liste an prominenten Hacks und Insolvenzen ist lang. Mt. Gox, Celsius und Voyager sind da nur die Spitze des Eisberges. Auch bei grossen, etablierten Börsen gibt es diese Risiken. Merke dir deshalb: Sind deine Coins auf einem Börsenkonto, gehören sie nicht wirklich dir.
Lässt du deine Bitcoin auf einer Börse, bewahrt der Anbieter deine Schlüssel für dich auf. Nett, oder? Nun ja, nicht wirklich. Denn damit hat er jederzeit die Möglichkeit, auf deine Coins zuzugreifen. Es ändert sich im Vergleich zum Bankkonto also nichts. Du hast wieder einen Mittelsmann, dem du Vertrauen musst. Die grosse Errungenschaft von Bitcoin – das Eliminieren des Mittelsmannes – bleibt ungenutzt.
Non-Custodial Wallets
Diese Art von Wallet gehört ganz dir. Niemand bewahrt die Coins für dich auf und für gewöhnlich besitzt nur du deine persönlichen Schlüssel. Durch das Halten von Bitcoin auf einer eigenen Non-Custodial Wallet bist du komplett selbst verantwortlich für deine Satoshis.
Verlierst du deine Schlüssel (bzw. deine Wallet, die das Ganze aufbewahrt) sind deine Bitcoins unwiederbringlich verloren. Deshalb empfiehlt es sich immer, ein Backup zu erstellen. Das Backup wird von deiner Wallet generiert und wird auch Seed-Phrase genannt. Die Seed-Phrase ist eine Abfolge aus 12 oder 24 Englischen Wörtern. Diese Wörter solltest du aufschreiben und an einem sicheren Ort aufbewahren. Gib die Seed-Phrase niemals weiter!
Wenn du das tust, geniesst du allerdings die grösste finanzielle Freiheit, die du dir vorstellen kannst.
Lass uns etwas genauer auf die verschiedenen Arten von Nun-Custodial Wallets schauen.
Software-Wallet: Diese Wallet wird für gewöhnlich online gehostet. Das bedeutet, dass die Software auf einem Server läuft, der permanent mit dem Internet verbunden ist. Software-Wallets sind deshalb sogenannte Hot-Wallets. Angreifern wird so ein Angriffspunkt offengehalten. Die Erstellung der Schlüssel kann manipuliert werden oder Informationen können abgefangen werden. Auch wenn dein PC oder Mobiltelefon gehackt wird, sind deine Coins in Gefahr.
Dennoch ist diese Art von Aufbewahrung bei richtiger Anwendung immer noch sicherer als eine Custodial Wallet. Der Vorteil einer Software-Wallet ist, dass es sehr bequem ist, stets Transaktionen tätigen zu können z.B. beim Besuch eines Restaurants oder in Geschäften, die Bitcoin akzeptieren. Software-Wallets gibt es als Desktop-Versionen (z.B Wasabi Wallet), Browser-Extensions (z.B. MetaMask) oder Mobile-Wallet (z.B. Muun Wallet). Es ist generell zu empfehlen, in einer Software-Wallet niemals mehr als den Betrag aufzubewahren, den man auch in seinem Geldbeutel mitführen würde.
Hardware-Wallet: Diese Art von Wallet ähnelt für gewöhnlich einem USB-Stick und deine Schlüssel werden offline erzeugt. Eine Hardware-Wallet nennt man deshalb auch Cold-Wallet. Dieses Vorgehen eliminiert die meisten Angriffsmöglichkeiten. Selbst wenn du die Wallet an einen komplett virenverseuchten PC anschliesst, sind deine Bitcoins sicher. Auf einer Hardware-Wallet speicherst du die Zugriffsrechte zu deinen Satoshis sicher ab. Es ist zu empfehlen, ein Backup zu erstellen und dieses an einem sicheren Ort zu lagern.
Eine Hardware-Wallet ist geeignet, um grössere Mengen an Bitcoin langfristig aufzubewahren. Um Transaktionen zu tätigen, muss die Hardware-Wallet physisch vorhanden sein. Das ist etwas unpraktisch für tägliche Transaktionen. Man kann es eher als ein Bankschliessfach ansehen. Bekannte Anbieter für Hardware-Wallets sind z.B. Ledger, Trezor und das Schweizer Unternehmen Shift Crypto. Achte darauf, dass du die Geräte bei den Anbietern direkt kaufst. Gehe niemals über einen Zwischenhändler.
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Multi-Signature-Wallet: Wer sich schon etwas länger auf seiner BitcoinReise befindet und einen grösseren Bitcoin Stack angesammelt hat, sollte sich mit dem Thema Multi-Signature-Wallet auseinandersetzen. Für diese besonders sichere Art von Wallet gibt es pro Wallet mehrere Schlüssel. Man kann es sich wie eine Tür mit beispielsweise 3 oder 5 Schlössern vorstellen. Um die Türe zu öffnen, werden dann 2 von 3 bzw. 3 von 5 Schlüsseln benötigt. Diese Art von Wallet ist eher etwas für fortgeschrittene Bitcoiner und Bedarf guten technischen Kenntnissen. Grosse Fonds und Firmen wie Microstrategy halten auf diese Weise ihre massiven Bestände.
Fazit
Wenn du nur eine Sache aus diesem Artikel mitnimmst, dann lass es den liebsten Satz der Bitcoiner sein: „Not your keys, not your coins“. Bitcoins grösste Innovation ist das Senden und Aufbewahren von Vermögenswerten ohne Mittelsmann. Lagerst du deine Bitcoins auf einer Krypto-Börse, gibst du deine finanzielle Freiheit aus der Hand. Meldet die Börse Insolvenz an, wird gehackt, oder hat böse Absichten, verlierst du deine Coins.
Wenn du dich für den Kauf von Bitcoin interessierst, solltest du dich zwangsläufig auch mit der sicheren Aufbewahrung beschäftigen. Lass die Bitcoins deshalb auf deine eigene Wallet auszahlen, nachdem du sie auf der Krypto-Börse gekauft hast. Für die langfristige Aufbewahrung eignet sich hierzu am besten eine Hardware-Wallet. Generiere ein Backup und bewahre die Hardware-Wallet sowie die Seed-Phrase an einem sicheren Ort auf. Es ist eine grosse Verantwortung, die mit einer grossen Freiheit einhergeht.
Lass dich nicht abschrecken von anfänglichen Hürden auf deiner BitcoinReise. Die sichere Aufbewahrung hört sich komplizierter an, als sie wirklich ist. Falls du noch nicht alles verstanden hast, keine Sorge. Mit den kommenden Beiträgen wirst du die Bitcoin-Welt immer mehr verstehen.
Geniess die BitcoinReise und bis zum nächsten Mal.