Dein grösster finanzieller Fehler.
Die meisten Menschen schenken Bitcoin keine Beachtung. Doch wer die Kryptowährung ignoriert, wird wohl bald von seinen Opportunitätskosten erdrückt. Warum das so ist? Das erfährst du hier!
Nick Allen war früh dabei. Bereits im Oktober 2011 hat er von der neuartigen Kryptowährung Bitcoin gehört. Wobei "gehört" das falsche Wort ist. Der Kanadier hat nicht nur von Bitcoin gehört, es scheint, als hätte er sogar dessen Preis aktiv mitverfolgt.
So twitterte er damals:
"Bitcoin ist auf $2,70 gefallen. Ich bin so froh, dass ich nicht in dieses Schlamassel investiert habe."
Wie sich einige Jahre später herausstellte: Sein grösster finanzieller Fehler.
Dazu aber später mehr. Zuerst gehen wir auf ein anderes Konzept ein.
Nichtstun: Ein kostspieliger Fehler
Die meisten Menschen sind sehr beschäftigt. Neben Arbeit und Haushalt bleibt kaum noch Zeit für Familie und Freunde, geschweige denn Hobbies. In Bezug auf Bitcoin ist die Mehrheit deshalb auf dem "Nichtstun"-Weg. Der digitalen Währung wird keine Beachtung geschenkt.
Interessanterweise ist dieser Weg die meiste Zeit der richtige.
Am Bitcoin-Markt sind die Rallyes kurz und explosiv. Langsame und schmerzhafte Abwärtstrends machen den Rest aus.
Insgesamt war in den vergangenen 15 Jahren "Nichtstun" jedoch keine erfolgreiche Strategie. Menschen, die nicht in Bitcoin investiert waren, mussten zusehen, wie ihre Portfolios unterdurchschnittlich abschnitten und sie enorme Renditen verpassten.
Während in den vergangenen sieben Jahren Bitcoins jährliche Rendite bei durchschnittlich 44% lag, betrug sie bei traditionellen Anlagen lediglich 5,7%.
Und das bringt uns zum Konzept der Opportunitätskosten.
Was sind Opportunitätskosten?
Sie beschreiben den entgangenen Nutzen einer nicht gewählten oder nicht realisierten Handlungsalternative. Manchmal werden Opportunitätskosten auch Verzichtkosten genannt.
Es sind die verpassten Gewinne, die entstehen, weil auf eine Möglichkeit verzichtet wird.
Hier ein einfaches Beispiel dazu:
Du hast die Möglichkeit, einen zweimonatigen Kurs zu absolvieren, welcher dir nach Abschluss eine Gehaltserhöhung von 500 Euro pro Monat bescheren wird.
Der Kurs kostet 5'000 Euro und du musst auf weitere 12'000 Euro verzichten, da du während der Durchführung nicht arbeiten und Geld verdienen kannst. Insgesamt sind die Kosten für den Kurs entsprechend 17'000 Euro.
"Viel zu hoch!", denkst du dir. Und lehnst den Kurs ab.
Doch war das die richtige Entscheidung? Wie hoch sind die entgangenen Gewinne, bzw. die Opportunitätskosten?
Durch den Verzicht auf das Kurszertifikat entgehen dir zukünftig jeden Monat 500 bzw. jedes Jahr 6'000 Euro. Falls du noch 20 Jahre Erwerbsleben vor dir hast, sind die Opportunitätskosten also bei sage und schreibe 120'000 Euro.
Alle anderen Faktoren ausgeblendet, hättest du in diesem Fall den Kurs besser absolviert.
Merke dir: Auch bei einem Verzicht entstehen Kosten.
Nun...
Was hat das mit Bitcoin zu tun?
Angenommen, du hast dich vor 5 Jahren intensiver mit Kapitalanlagen beschäftigt und dich damals entschieden, in den MSCI World ETF zu investieren. Du kanntest das Motto: Time in the market beats timing the market. Folglich hast du auf einen Schlag umgerechnet $20.000 angelegt – deine ganzen Ersparnisse.
Jetzt, 5 Jahre später, schaust du auf dein Portfolio und bist glücklich. Der MSCI World hat um 65% zugelegt. Aus $20.000 hast du $33.000 gemacht.
Nicht schlecht!
Aber freu dich nicht zu früh. Hättest du stattdessen deine Ersparnisse in Bitcoin angelegt, hättest du eine Rendite von 1'250% erreicht. Aus $20.000 wurden $270.000.
Die Opportunitätskosten aus dem Entscheid, in den ETF zu investieren, betrugen also über einer Viertelmillion.
Klarer wird das Konzept der Opportunitätskosten, wenn man den Nenner, in dem man seine Investition bemisst, wechselt. Wenn man anstatt in Dollar seine Performance in Bitcoin berechnet, erkannt man, dass man mit einer Investition in den MSCI World in den letzten 5 Jahren eigentlich einen Verlust eingefahren hat.
Wahrscheinlich denkst du dir nun: "Hätte, hätte, Fahrradkette. Nur weil Bitcoin in der Vergangenheit eine beeindruckende Kurssteigerung zurückgelegt hat, bedeutet das nicht, dass dies auch zukünftig der Fall sein wird."
Grundsätzlich gebe ich dir Recht.
Die Zukunft kann man nicht vorhersagen. Sie ist immer ungewiss.
Und dennoch besteht die Möglichkeit, dass sich die Dynamik der letzten Jahre in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen wird.
Das Marktpotenzial von Bitcoin ist riesig
Bitcoin ist eine neue Art, Geld anzulegen und Wert zu speichern. Die digitale Währung ergänzt damit die altbekannte Liste von Vermögenswerten. Neben Aktien, Immobilien, Anleihen, Gold, Kunst und unterschiedlichen Landeswährungen steht nun auch Bitcoin.
Doch Bitcoin ergänzt die Liste nicht nur, er konkurriert gegen die anderen. Sobald ein Wert in einer Anlage gespeichert werden kann, steht sie in Konkurrenz zur dezentralen Währung.
Bitcoin spielt damit im Markt der Vermögenswerte.
Nun... Warum er diesen Markt dominieren könnte, erfährst du vor allem in unseren anderen Beiträgen.
Um dir trotzdem einen ersten Denkanstoss zu geben: Bitcoin wird aufgrund seiner monetären Eigenschaften oft als digitales Gold bezeichnet. Wenn Bitcoin seinem Namen tatsächlich gerecht wird, hat er noch immer ein enormes Aufwärtspotenzial. So würde Bitcoin bei gleicher Marktkapitalisierung wie Gold bei einem Preis von $800.000 stehen.
Gewinnt Bitcoin im Markt der Vermögenswerte weitere Anteile, ist ein inflationsbereinigter Preis von $2,29 Millionen gar nicht so unrealistisch.
Das würde einem Anteil von 5% des globalen Vermögens gleichkommen.
Erkennst du in der nachfolgenden Grafik Bitcoin? Im Moment wird gerade mal 0.15% des globalen Vermögens in ihm gespeichert. Selbst bei einem Anteil von 5% ist Bitcoin lediglich ein Zwerg im Vergleich zu Anleihen und Immobilien.
Allerdings, und das müssen wir hier erwähnen: Es ist unmöglich vorherzusagen, wie gross ein digitaler Wert wie Bitcoin im digitalen Zeitalter werden kann. Vielleicht wird er irrelevant. Und vielleicht – ja vielleicht – wird er stattdessen den Markt der Vermögenswerte dominieren und sein ganzes Potenzial ausschöpfen.
Falls dem wirklich so ist, riskiert jemand, der Bitcoin weiterhin ignoriert, sehr viel. Er riskiert, von seinen Opportunitätskosten erdrückt zu werden.
Zudem besteht die Gefahr, einen grösseren finanziellen Fehler als Nick Allen zu begehen. Grösser, weil es heute keine Ausreden mehr gibt. Es gibt unzählige frei verfügbare Artikel, Videos und Podcasts. Jeder hat heutzutage die Möglichkeit, sich über Bitcoin zu informieren. Jeder muss sich sogar über Bitcoin informieren – zumindest, wenn man sich selbst finanziell nicht schaden möchte.
Es lohnt sich entsprechend, jetzt mit dem Bitcoin-Studium zu beginnen.
Nur so vermeidet man den wohl grössten finanziellen Fehler seines Lebens.