Die Geschichte des Geldes
Vom Tauschhandel über Muscheln und Gold bis hin zum Schweizer Franken und dem Euro. Wie kamen wir dahin wo wir heute sind? Und wie geht es weiter? Wir nehmen dich mit auf Reise in die Vergangenheit und in die Zukunft.
Bei BitcoinReise reden wir für gewöhnlich über die Zukunft des Geldes. Manchmal ist es aber wichtig in die Vergangenheit zu schauen. Nur so kann aus den Fehlern gelernt werden und eine bessere Zukunft entstehen.
Geld, wie wir es heute kennen, war noch nicht immer da. Zum Glück ist allerdings die Geschichte des Geldes sehr gut dokumentiert. Das bietet uns die Chance einen genaueren Blick auf das Thema zu werfen. Im Folgenden schauen wir uns die Entwicklung des Geldes etwas genauer an.
Der Tauschhandel
Vor vielen tausend Jahren lebten die Menschen in kleinen Gruppen zusammen und besorgten sich Nahrung selbst. Handel gab es noch nicht. Alles was gejagt oder gesammelt wurde, teilte man in der Gruppe.
Im Laufe der Zeit konzentrierten sich die Menschen allerdings immer mehr auf eine einzige Tätigkeit (z.B. Ackerbau), wodurch Überschüsse produziert werden konnten. Die Menschen mussten nun nicht mehr alles Lebensnotwendige selbst besorgen, sondern konnten die Ergebnisse ihrer Tätigkeit gegen andere Waren eintauschen. So kriegte man für eine Schubkarre Getreide beispielsweise 3 kg Fleisch. Der Tauschhandel ist entstanden.
Handel zu treiben war ein Quantensprung in der menschlichen Entwicklung. Die ersten Handelsvorgänge zwischen Menschen spielten sich aber sehr wahrscheinlich ohne ein allgemeines Zahlungsmittel ab. So musste man oft über mehrere Ecken tauschen, um das benötigte Produkt zu erhalten. Es war also Zeit für ein universelles Tauschmittel. Die ersten Versuche einer Währung kamen auf.
Die Entstehung von Geld
Man suchte nun etwas, das alle akzeptierten. So wurden als erstes Zahlungsmittel beispielsweise Muscheln oder Steine genutzt. Später auch Kaffeebohnen oder Tiere. All das war allerdings mit Problemen behaftet, da es schwer war, den verschieden grossen Muscheln und Steinen einen Wert zuzuschreiben. Zusätzlich verdarben Lebensmittel oftmals und Tiere starben irgendwann.
Die Menschen erkannten in dieser Zeit das erste Mal die Notwendigkeit, dass man Wert mit einem allgemeinen Zahlungsmittel transportieren können muss. Und zwar durch Raum und Zeit. Was das bedeutet? Man soll den Wert einerseits physisch bei sich tragen und im Alltag damit zahlen können. Und andererseits soll sich der Wert über seine Zeit erhalten. Muscheln und Steine erfüllten diese Bedingungen nicht perfekt. Allerdings gab es zu der Zeit keine Alternative und musste deshalb genügen.
Einige Jahre später kam jedoch ein weiteres Problem hinzu: Steine und Muscheln waren als Tauschmittel immer auf eine lokale Gemeinschaft von wenigen Menschen beschränkt. Kam nun jemand von aussen dazu, der das Tauschmittel durch natürliche Vorkommen an seinem Heimatort in grossen Mengen besass, war die Währung gescheitert.
Lass uns dies an einem Beispiel verdeutlichen: Du lebst in einer Region, in der Muscheln nur sehr schwer zu finden sind. Entsprechend hat eine einzige Muschel in deiner lokalen Gemeinschaft sehr viel Wert. Nun kommt ein neuer Mann in dein Dorf und sieht den hohen Wert dieser Tiere. Da an den Stränden in seiner Heimat die Muscheln viel häufiger vorkommen, geht er zurück in sein Dorf und sammelt alle ein. Mit einem Schiff voller Muscheln kommt er zurück in dein Dorf und kauft sich alles, was er sich wünscht.
Auf den ersten Blick ist das super. Du kannst viel mehr Wein verkaufen als sonst. Mit der Zeit wird aber der Wert einer einzelnen Muschel abnehmen. Anstatt zwei Muscheln, musst du nun 30 Muscheln für deine Brötchen bezahlen. Der Mann aus dem anderen Dorf wird sich natürlich jederzeit alles leisten können. Auch die Dorfbewohner profitieren davon, wenn sie diesem Mann etwas wertvolles verkaufen können. Alle anderen Bewohner gehen jedoch leer aus und werden ärmer.
Innerhalb der lokalen Gemeinschaft geht die Scherre von arm und reich also immer weiter auseinander. Ausserdem wurde es durch die Geldmengenausweitung immer schwieriger, Waren einen gewissen Wert zuzuschreiben. Wie auch, wenn sich die Geldmenge ständig verändert? Die Bewohner des Dorfes werden irgendwann das Vertrauen in Muscheln als Geld verlieren und suchen sich eine neue Alternative.
Das Geld sollte also nicht nur transportierbar und haltbar sein, sondern auch begrenzt. Nur dadurch kann es seinen Wert in die Zukunft tragen.
Die Entdeckung von Gold
Später entdeckten die Menschen Gold als universelles Tauschmittel. Sie konnten es schnell in die Form von Münzen pressen und den jeweiligen Wert auf ihnen notieren. Der Wert einer Münze entsprach ihrem Gewicht, da sie aus solidem Gold war. Goldmünzen sind sowohl transportierbar, haltbar und auch natürlich begrenzt. Die Menge von Gold kann nicht schnell ausgeweitet werden und so sein Wert erhalten. Perfektes Geld also, oder?
Nun ja. Leider nicht ganz. Stell dir vor, du musst etwas sehr teures kaufen. Hierfür sind Goldmünzen zu klein. Auch Goldbarren eignen sich nicht wirklich, da sie nicht gut teilbar und schon gar nicht leicht zu transportieren sind.
Um die Praktikabilität des Geldes zu erhöhen, entstanden also in unterschiedlichen Ländern zentrale Währungsbehörden. Die Währungsbehörde gaben sogenannte Schuldscheine aus, die mit Gold gedeckt waren. Diese Schuldscheine waren ähnlich nutzbar wie das heutige Geld. Mit einem grossen Unterschied: Man konnte jederzeit zur Währungsbehörde gehen und sein Papiergeld in Gold eintauschen. Das war der allseits bekannte Goldstandard. Durch dieses Vorgehen konnte man die Integrität einer Währung sicherstellen.
Das heutige Fiatgeld
Im 20. Jahrhundert wurde es zunehmend zum Trend die Goldbindung aufzuheben. Es wurden mehr Schuldscheine ausgestellt, als man Gold in der Reserve hatte. Man wollte mit frisch produziertem Geld Kriege und Investitionen finanzieren, was zu einem stärkeren Wirtschaftswachstum führte. Allerdings stellte die Bevölkerung immer mehr fest, dass der Bestand an Gold in der Reserve kleiner ist als die Geldscheine im Umlauf. Das Vertrauen in die Währungsbehörde liess nach. Deshalb wurde 1971 der Goldstandard aufgehoben.
Seitdem ist das Geld nicht mehr an den Preis eines Rohstoffes wie Gold gekoppelt. Der Wert des Geldes ergibt sich lediglich aus dem Vertrauen, dass der Staat geldpolitisch die richtigen Entscheidungen trifft. Dabei können Regierungen bzw. Zentralbanken die Geldmenge beliebig erhöhen. Ob das als Geld langfristig funktioniert? Bei Muscheln ist dies zumindest in der Vergangenheit gescheitert.
Was bringt die Zukunft?
Leider haben wir keine Glaskugel. Allerdings haben wir mit Bitcoin einen neuen Player im Währungswettbewerb. Während es früher neben Muscheln und Steinen keine Alternativen gab, haben wir heute Bitcoin als Alternative zum Schweizer Franken oder dem Euro. Bitcoin funktioniert ohne Vertrauen, hat eine transparente Geldmengenausweitung und benötigt keinen Staat damit er funktioniert. Bitcoin ist beliebig teilbar, begrenzt und einfach transportierbar. Ausserdem ist Bitcoin digital und global verfügbar, ohne dass jemand das verhindern kann. Bitcoin könnte also die perfekte Lösung für die Zukunft sein.
Fazit
Wir haben uns in der Geschichte des Geldes stetig weiterentwickelt. Sowohl Muscheln als auch Gold hatten in ihrer Zeit durchaus ihre Berechtigung. Muscheln waren haltbar und einfach zu transportieren. Leider konnte die Menge im Umlauf leicht ausgeweitet werden. Gold hingegen konnte seinen Wert sehr gut erhalten und es gab bei seiner Inflation wenige Überraschungen. Wir wissen allerdings nicht, wo und ob auf der Welt eventuell noch riesige Goldvorkommen schlummern und ob wir eventuell in der Zukunft Gold von anderen Planeten importieren können. Das wäre das Äquivalent zu einer Gesellschaft, die mit Muscheln handelt.
Ob das aktuelle Fiatgeld die Lösung ist? Bei der Geldmengenausweitung ähnelt es jedenfalls dem Beispiel mit den Muscheln.
Um unser Beispiel vom Anfang wieder aufzugreifen: Fiatgeld bringt Wert gut durch den Raum, Gold bringt Wert gut durch die Zeit. Bitcoin hat die Eigenschaften, um beides zu können – sogar jeweils noch besser.
Was aber ein wirklich gutes Geld ausmacht, kannst du nächste Woche bei uns lesen! Zusätzlich zeigen wir dir, welche Funktionen ein Geld hat und ob Bitcoin diese erfüllt.
Geniess die BitcoinReise und bis zum nächsten Mal!