Wieso du dein Aktienportfolio mit Bitcoin ergänzen solltest!
Der Klassiker der Geldanlage sind Aktien und ETFs. Doch auch Bitcoin macht sich gut in deinem Portfolio – wir zeigen dir warum.
Auch wenn die Korrelation zwischen Aktien und Bitcoin teilweise sehr hoch ist, die beiden Anlagenklassen sind eigentlich komplett unterschiedlich.
Grundsätzlich gehören Aktien und ETFs zur Anlageklasse der Wertpapiere.
Bitcoin hingegen kann keiner traditionellen Anlageklasse zugeteilt werden. Denn seine Preisentwicklung ähnelt dem von Tech-Aktien. Seine Funktionen machen ihn zu einer Art Währung. Und seine Eigenschaften erinnern an einen Rohstoff wie Gold – einfach in digitaler Form.
Eine Zuordnung zur neuartigen Anlageklasse Kryptowährungen würde aber ebenfalls ein falsches Bild von Bitcoin suggerieren.
Denn anders als bei den meisten Kryptowährungen steht hinter Bitcoin kein einzelner Entscheidungsträger, sondern ein dezentral organisiertes System, welches das Potenzial hat, das aktuelle Geldsystem fundamental zu verändern.
Du siehst also, eine Klassifizierung von Bitcoin variiert je nach Betrachtungsweise und ist gar nicht so einfach.
Wir wollen uns heute anschauen, wo die Unterschiede der beiden Anlageklassen Aktien und Bitcoin sind und warum Bitcoin für eine Ergänzung deines Portfolios in Frage kommen sollte.
Ausserdem zeigen wir dir, weshalb ein Sparplan auf einen breit gestreuten ETF unserer Einschätzung nach nicht ausreicht.
Verschiedene Anlageklassen
Zunächst schauen wir uns die beiden Anlageklassen in der Übersicht an.
Aktien & ETFs
Aktien sind Anteile an einem Unternehmen, die von Anlegern gekauft werden können. Anleger, die Aktien besitzen, haben das Recht auf einen Teil des Gewinns (sogenannte Dividende). Zusätzlich können sie von potenziellen Kurssteigerungen profitieren.
Die Wertpapiere können einfach übertragen werden, indem sie im Rahmen eines Handels von einem Inhaber auf einen anderen transferiert werden. Generell werden sie zu den Öffnungszeiten der Börsen gekauft und verkauft.
Einige bekannte Aktien sind Apple, Microsoft, Amazon, Tesla, etc.
Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der einen bestimmten Aktienindex abbildet. Du kannst dir ihn wie einen Eimer voll Aktien vorstellen. Kaufst du bspw. einen ETF auf den MSCI World, besitzt du faktisch Anteile von über tausend verschiedenen Unternehmen weltweit. Darunter auch die oben genannten.
Der Wert dieser Wertpapiere schwankt, je nach aktueller Marktlage und je nach Zukunftsaussichten. Es besteht das Risiko, dass man sein investiertes Kapital verliert.
Der Wert des weltweiten Aktienbestands beläuft sich auf über 100 Billionen US-Dollar (100'000'000'000'000 $).
Bitcoin
Bitcoin ist eine digitale Währung, die auf einem (über die ganze Welt verteilten) Netzwerk basiert, das von keiner zentralen Behörde oder Institution kontrolliert wird.
Auch die Ausgabemenge wird von niemandem alleine kontrolliert.
Die Transaktionen im Netzwerk finden zwar transparent, aber unter Pseudonymen statt. Sie können schnell und kostengünstig durchgeführt werden, ohne dass ein Zwischenhändler oder Dritte benötigt werden. Das bedeutet auch, dass Transaktionen zu jeder Zeit stattfinden können.
Der Preis von Bitcoin setzt sich wie bei Aktien aus Angebot und Nachfrage zusammen. Da Bitcoin auf 21 Millionen begrenzt ist, bestimmt vor allem die Nachfrage den Preis. Wird Bitcoin weiterhin adaptiert, wird langfristig auch der Preis steigen.
Grössere Schwankungen sind bei Bitcoin allerdings keine Seltenheit.
Die Volatilität von Bitcoin ist deutlich höher als bei den meisten Aktien und die Kursschwankungen deutlich stärker als bei ETFs. Das kann hohe Renditen, aber auch hohe Verluste bedeuten.
Die Marktkapitalisierung von Bitcoin beträgt etwa 0,5 Billionen US-Dollar (500'000'000'000 $).
Performance in der Vergangenheit
Bitcoin ist ein relativ junger Vermögenswert. Es lässt sich jedoch ein Muster in der Preisentwicklung erkennen, welches mit dem sogenannten ‚Halving‘ zusammenhängt.
Ca. alle 4 Jahre wird per festgeschriebenen Code die Anzahl der neu geschaffenen Bitcoin halbiert. Die Inflationsrate nimmt also stetig ab, bis alle 21 Millionen Bitcoin im Umlauf sind.
Durch das verringerte Angebot und die gleichbleibende Nachfrage steigt der Preis.
Dies ist eines der einfachsten ökonomischen Prinzipien, welches sich wie im Lehrbuch in jedem Bitcoin-Zyklus wieder zeigt.
Hinzu kommt, dass die dezentrale Währung nicht nur ihr neu geschaffenes Angebot stetig verkleinert, sondern mit jedem Block auch die Akzeptanz und damit auch die Nachfrage zunimmt.
So konnte sich Bitcoin als Gewinner durchsetzen und hat seinen Preis von ca. 50 USD im April 2013 auf 30'000 USD im April 2023 um etwa 60'000% erhöht.
Ja, 60'000%.
Das Rennen um das beste Investment des letzten Jahrzehnts dürfte damit entschieden sein.
Wichtig ist jedoch, dass man niemals nur die reine Performance bewerten kann. Welches Risiko eingegangen wurde und wie hoch die Volatilität ist, muss ebenfalls berücksichtigt werden.
Und vor allem:
Vergangene Performance ist kein Indikator für zukünftige Erträge!
Auch wenn sich einige Bitcoiner mit einem Preis von über 18'000'000 USD anfreunden können, dass das in den nächsten 10 Jahren passieren wird, ist eher unwahrscheinlich.
Kann es einen Kompromiss geben?
Ja.
Ein Portfolio muss nicht exklusiv aus der einen oder der anderen Anlageklasse bestehen. Bitcoin kann eine gute Ergänzung zu Aktien und anderen Wertpapieren sein.
Denn die Risikoprofile sind durch die oben genannten Eigenschaften ziemlich unterschiedlich.
Das hat man vor allem während der jüngsten Bankenpleiten gesehen. Während so ziemlich alle Banken (und damit auch die bekanntesten Aktienindizes) im Kurs gefallen sind, ist Bitcoin gestiegen.
Macht natürlich auch Sinn. Denn genau dafür wurde Bitcoin erschaffen. 😉
Umgekehrt gilt dies aber genauso. Als der Preis von Bitcoin im Mai 2021 nach einem (erneuten) Verbot in China stark gefallen ist, hatte das keine Auswirkungen auf den Aktienmarkt.
Diversifikation ist hier wohl das Stichwort.
Wenn du dich für eine Bitcoin Allokation entscheidest, solltest du aber auf den folgenden Punkt besonders Acht geben:
Kaufe stets "echte" Bitcoin und halte sie in deiner eigenen Wallet.
Viele Unternehmen im Bitcoin-Bereich sind am Aktienmarkt vertreten und korrelieren ebenfalls stark mit dem Bitcoin-Preis. Prominente Namen sind hier MicroStrategy, Coinbase oder Riot Blockchain.
Setzt du anstatt auf "echte" Bitcoin auf diese Unternehmen, bist du einem Gegenparteirisiko ausgesetzt. Wenn das Geschäftsmodell dieser Unternehmen nicht aufgeht, kannst du trotz guter Performance von Bitcoin dein investiertes Kapital verlieren.
Zudem ist Bitcoin eine Art ‚Notfallversicherung‘ für den Fall eines weitreichenden Zerfalls des auf Schulden aufgebauten Finanzsystems.
Das Risiko eines kompletten Kollapses mag wohl klein sein.
Die Folgen jedoch verheerend.
Wenn du nur in einen breit gestreuten ETF investierst, bist du gegen ein solches Szenario nicht geschützt. Einzig eine Absicherung mit Bitcoin bietet dir die nötige Diversifikation. Und das wahrscheinlich ohne einen Renditeverlust einstecken zu müssen.
Fazit
Gegensätze ziehen sich an.
Durch ihre grundverschiedenen Eigenschaften und Risikoprofile können sich Aktien, bzw. ETFs und Bitcoin im eigenen Portfolio wunderbar ergänzen.
Du solltest allerdings nicht den grossen Versuchungen der Krypto Welt erliegen und mit Hunde- und Memecoins zocken. Krypto hat seine eigene Glückspiel-Bühne, die überhaupt nichts mit Bitcoin zu tun haben.
Und ganz wichtig:
Der Preis von Bitcoin ist nicht alles. Bitcoin ist viel mehr als nur eine Kapitalanlage.
Welche wahre Bedeutung Bitcoin hat, erfährst du in unseren anderen Beiträgen oder in unseren kostenlosen Erklärvideos auf YouTube.
Passende Artikel könnten die 4 grössten Anfängerfehler oder das aktuelle Geldsystem sein. Letzterer hilft dir zu verstehen, weshalb Bitcoin tatsächlich eine Absicherung für den Kollaps des Finanzsystems sein könnte.