Die 3 besten Bitcoin Lightning-Wallets

Welches ist die beste Bitcoin Lightning-Wallet? Egal ob Anfänger oder Profi, hier finden alle eine Antwort!

Die 3 besten Bitcoin Lightning-Wallets

Zahlungen mit Bitcoin sind langsam. Niemand möchte an der Supermarktkasse stehen und zehn Minuten warten, bis seine Transaktion bestätigt wird.

Aus diesem Grund wurde das Lightning-Netzwerk entwickelt.

Mit Lightning lassen sich Bitcoin-Transaktionen in Echtzeit abwickeln. Dazu eröffnen Nutzer einen Zahlungskanal, sprich eine Verbindung zwischen zwei Parteien. In einem solchen Kanal können sie beliebig oft Geld senden, ohne dass jede Transaktion einzeln in der Blockchain vermerkt wird. Da in der Realität viele Zahlungskanäle existieren, gelangen Transaktionen so schliesslich von Person A über Person B zu Person C.

Zahlung über das Lightning-Netzwerk

Das Ergebnis sind niedrige Gebühren und sekundenschnelle Bitcoin-Zahlungen.

Doch um von diesen Vorteilen zu profitieren, benötigt man eine Wallet, die sich mit einer Lightning-Node verbinden lässt.

Welche Wallets das können und am besten für Lightning-Zahlungen geeignet sind, wirst du heute erfahren. Ich stelle dir die 3 besten Lightning-Wallets vor. Dabei erläutere ich die Funktionen jeder Wallet und zeige ihre Vor- und Nachteile auf. Von der einfachsten Einsteiger-Wallet bis zur absoluten Profi-Wallet ist alles vertreten. Jedoch konzentriere ich mich auf Wallet-Apps, die auf gängige Smartphones heruntergeladen und unterwegs genutzt werden können.

Ziel dieses Beitrags ist es, dass du dich für eine passende Lightning-Wallet entscheiden kannst.

Wallet of Satoshi – Die Wallet für Einsteiger

Wallet of Satoshi ist wohl die bekannteste und meistgenutzte Lightning-Wallet. Fast 20 Millionen Zahlungen wurden mit ihr bereits getätigt.

Sie bezeichnet sich selbst als die "weltweit einfachste Bitcoin Lightning-Wallet".

Man muss sich nicht um Zahlungskanäle kümmern, man muss keine eigene Node betreiben und man muss sich nirgendwo registrieren. Dafür profitiert man von niedrigen Gebühren und einer benutzerfreundlichen App.

Nachdem man die App heruntergeladen hat, kann man sofort Bitcoin-Zahlungen empfangen.

Hier gibt es 4 unterschiedliche Möglichkeiten:

  1. Bitcoin auf eine On-Chain-Adresse erhalten. Die Bitcoin werden dann automatisch umgewandelt und landen in der Lightning-Wallet.
  2. Bitcoin auf eine feste LNURL-Adresse erhalten. Diese wird auch gerne als QR-Code dargestellt. Dem Zahler wird dabei nur die Zieladresse mitgeteilt. Den Betrag und den Verwendungszweck bestimmt der Zahler selbst.
  3. Bitcoin auf eine Lightning-Adresse erhalten. Diese sieht aus wie eine E-Mail Adresse (z.B. bitcoinreise@walletofsatoshi.com), funktioniert aber ähnlich wie die feste LNURL-Adresse.
  4. Bitcoin mit einer Lightning-Rechnung erhalten. Bei dieser Option kann man den Betrag und den Verwendungszweck selbst festlegen.

Für das Empfangen auf eine On-Chain-Adresse nimmt Wallet of Satoshi eine Gebühr von 1%. Die anderen Möglichkeiten sind kostenlos.

Beim Versenden von Bitcoin sind die Gebühren identisch, jedoch kommt On-Chain die Mining-Gebühr und bei Lightning die Netzwerk- bzw. Routing-Gebühr hinzu. Meiner Erfahrung nach sind die Gebühren der Wallet of Satoshi App am niedrigsten. Oft bezahlt man keinen einzigen Satoshi.

Dennoch hat die App einen Haken:

Sie ist eine custodial Wallet. Bedeutet, das Guthaben auf der Wallet wird nicht von dir, sondern vom Betreiber der App verwaltet. Dieser sitzt übrigens in Australien. Du musst ihm Vertrauen, dass der angezeigte Betrag auf dem Bildschirm tatsächlich existiert. Geht die Firma Konkurs oder hat böse Absichten, sind deine Coins weg. Gleiches gilt für den Verlust deines Handys. Die Bitcoin können nur gerettet werden, wenn du vorab ein Login in der App erstellt hast.

Da Wallet of Satoshi nicht ganz dem Bitcoin-Ethos entspricht, gehen wir schnell zum nächsten Anbieter.

Phoenix Wallet – Die Wallet für Fortgeschrittene

Phoenix ist eine non- bzw. self-custodial Lightning-Wallet. Das heisst, für die Verwaltung der Bitcoin ist der Nutzer selbst zuständig. Dazu erhält man wie bei den On-Chain-Wallets 12 Seed-Wörter, mit denen man sein Guthaben wiederherstellen kann. Bei der Phoenix Wallet besitzt du entsprechend die Schlüssel zu deinen Bitcoin.

Ähnlich wie bei Wallet of Satoshi kann man bei Phoenix Zahlungen On-Chain, auf eine feste LNURL-Adresse oder per Lightning-Rechnung erhalten. Die Lightning-E-Mail-Adressen unterstützt Phoenix für den Empfang allerdings (noch) nicht.

Nach dem Herunterladen der App kann sie direkt benutzt werden. Sie ist intuitiv gestaltet, einfach zu bedienen und benötigt keine Registrierung.

Wichtig zu beachten: Mit der ersten Einzahlung muss ein Zahlungskanal eröffnet werden. Dazu wird eine On-Chain-Transaktion durchgeführt. Die Eröffnung des Kanals inklusive Bestätigung dauert in der Regel 2 Stunden und kostet eine Gebühr von 1000 Satoshis.

Bei der Nutzung entsteht anschliessend lediglich beim Versenden eine Gebühr. Diese beträgt 0,4% + 4 Satoshis. Bei einer Zahlung von 20'000 Sats (ca. CHF 10.–) fallen also Kosten von 84 Satoshis (ca. CHF 0,04) an.

Gebühren Phoenix Wallet

Eine eigene Node lässt sich bei Phoenix (ähnlich wie bei Wallet of Satoshi) nicht anbinden. Dadurch ist die Privatsphäre ebenfalls beeinträchtigt.

Die nächste Wallet-App hingegen löst dieses Problem.

ZEUS – Die Wallet für Profis

ZEUS ist eine Open-Source-Wallet zur Selbstverwahrung. Der Quellcode ist öffentlich einsehbar und du besitzt die Schlüssel zu deinen Bitcoin.

Über die ZEUS App lässt dich Bitcoin empfangen, versenden und halten – sowohl mit Lightning, als auch On-Chain. Die Benutzeroberfläche ist zwar einfach und übersichtlich gestaltet, hat aber viele Zusatzfunktionen wie bspw. einen Privatsphärenmodus oder eine Verbindung mit dem Tor-Netzwerk.

Wie bei Phoenix muss bei der ersten Einzahlung an ZEUS ein Kanal eröffnet werden. Hier fällt eine Gebühr von 1% bzw. mindestens 10'000 Satoshis an. Es lohnt sich entsprechend, einen etwas höheren Betrag einzuzahlen. Für das Empfangen und Versenden von Bitcoin nimmt der Anbieter keine Gebühren ein – ausser beim Empfang über die ZEUS-Lightning-Adresse.

Es sind also lediglich die meist zu vernachlässigbaren Routing-Gebühren zu bezahlen.

Der grosse Vorteil von ZEUS ist, dass man seine eigene Lightning-Node verbinden kann. Dadurch lassen sich Zahlungskanäle von überall auf der Welt steuern und man kann seine persönliche Node von unterwegs nutzen.

Mehr Kontrolle geht nicht!

Weitere Lightning-Wallets

Ich habe dir nun meine drei Lieblings-Lightning-Wallets vorgestellt. Doch es gibt noch viele Weitere: Alby, Blink, BlueWallet, Breez, Muun, Strike, und wahrscheinlich habe ich noch dutzend andere vergessen. Sie alle sind einfach zu bedienen und ihre Betreiber leisten grossartige Arbeit.

Schlussendlich ist es deine individuelle Entscheidung, welche App dich am meisten anspricht. Das schöne ist: Ausprobieren kostet nichts!

Ich bin überzeugt, dass du eine passende Lightning-Wallet finden wirst.


Wenn du bereits das Lightning-Netzwerk nutzt und dieser Beitrag für dich hilfreich war, lass gerne eine Spende da.

Ich freue mich über jeden Satoshi. 🧡